Die spanische Café-Kultur ist voll von regionalen Besonderheiten, die die Wahl eines Kaffees schwieriger machen, als man vielleicht erwartet.
Hier findet man alles, was man wissen muss, um seinen persönlichen Koffeinschub a la española zu bekommen.
Here’s everything you need to know to get your caffeine fix a la española.

Spanische Kaffeegewohnheiten
Spanier sind vielleicht nicht die größten Kaffeekonsumenten der Welt (eine Studie der International Coffee Organization aus dem Jahr 2017 ergab, dass sie nicht einmal unter den Top 20 sind), aber sie haben mit Sicherheit die gleiche Leidenschaft und Tradition für Cafés wie ihre Kollegen aus dem Mittelmeerraum.
Tatsächlich besteht das Frühstück für viele in Spanien nur aus Kaffee, anstatt ihn mit Essen zu begleiten. Soviel zur wichtigsten Mahlzeit des Tages!
Spanier bevorzugen es, morgens milchigen Kaffee zu trinken und nach dem Mittagessen oder nachmittags auf ein stärkeres Gebräu zu wechseln.
Es ist auch erwähnenswert, dass Kaffee im Großen und Ganzen in Bars und Cafeterias und nicht zu Hause getrunken wird. Wenn sie bei der Arbeit sind, machen die Spanier eine Kaffeepause mit ihren Kollegen und wenn sie sich mit Freunden treffen, sitzen sie eher draußen auf einer terraza, als sich gegenseitig zu einer Tasse nach Hause einzuladen.
Fairerweise muss man zugeben, dass das Ritual und die Geselligkeit, die mit Kaffee einhergehen, mehr zählen, als der tatsächliche Koffeinschub an sich.

Welche Art von Kaffee trinkt man in Spanien?
Kaffee wird in Spanien auf allgemeiner Basis auf Espresso-Art gebrüht. Das bedeutet, dass die Menge, die serviert wird, generell kleiner und weniger wässrig ist als in nordeuropäischen Ländern, aber oft viel mehr Schlagkraft bietet.
Das heißt, es wird normalerweise in kleinen Gläsern oder Tassen serviert und nicht in großen Bechern, wie sie von Starbucks verwendet werden.
Spanischer Kaffee ist insofern einzigartig, da es sich größtenteils um Torrefacto handelt, was bedeutet, dass dem Kaffeekorn vor dem Rösten 15 Prozent Zucker zugesetzt werden.
Das Ergebnis ist ein deutlich bitterer und stärkerer Geschmack, obwohl man denken könnte, dass es am Ende süßer schmecken würde, da der Zucker die Bohnen verbrennt und überzieht und ihnen einen schwarzen Glanz verleiht.
Die Torrefacto-Tradition geht auf den spanischen Bürgerkrieg zurück, da durch die Praxis der Kostenreduzierung die Kaffeebohnen länger haltbar waren und das Röstvolumen erhöht wurde.
Obwohl es Kritiker gibt, die behaupten, dass dies den Geschmack beeinträchtigt, sind Spanier so daran gewöhnt den Kaffee auf diese Art zu rösten, dass sie ihn als Standard erwarten.
Wie bestelle ich einen Kaffee in Spanien?

Die andalusische Stadt Malaga hat ihre eigene Umgangssprache für die Bestellung von Kaffee. Foto: Café Central Málaga
Wenn man neu in spanischem Kaffee ist, sollte man nicht davon ausgehen, dass die Tatsache, dass es sich hauptsächlich um Torrefacto handelt, bedeutet, dass man bei jeder Bestellung nur ein dunkles, dickes und bitteres Gebräu erhält.
Je nachdem, wo man sich befindet, gibt es eine bunte und abwechslungsreiche Auswahl an regionalen Kaffeezubereitungen. Mit den folgenden allgemeinen Begriffen kann man sich jedoch in ganz Spanien verständigen:
Café solo: Eine kleine Tasse starker schwarzer Espresso ohne Milch.
Americano: Wie ein Café solo, aber mit mehr Wasser, um ihn weniger stark zu machen
Cortado: Eine kleine Tasse Espresso mit einem Schuss Milch
Café con leche: Kaffee mit Milch in gleichen Mengen serviert
Carajillo: Kaffee mit Alkohol, oft Baileys oder Brandy
… con hielo: die Sommervariante jeden Kaffees ist ihn mit ein paar Eiswürfeln zu bestellen.
Aufnahmen von Ashkan Forouzani, Tina Guina und Mike Kenneally. Unsplash und Ellocal
Artikel angepasst von www.ellocal.es